(12.-17.04.2001)

 

Was gibt es denn noch überhaupt über den Gardasee zu berichten. Ich denke es gibt soviel Berichte und Reiseführer, da kann sich jeder selbst etwas zusammen stellen, wie er es gerne möchte.
Ich möchte hier nur ein paar kurze Infos geben.
Übernachtet haben wir im Hotel Montegargnano (N45° 41' 25.5" E10° 38' 34.4"), Via Liano, 13, 25084 Gargnano (Bs)

 

Das Doppelzimmer kostete pro Person ca. 65-70,- DM mit Halbpension die man sich auf jeden Fall nicht entgehen lassen sollte. Der Besitzer ist Hobbykoch und zauberte wirklich jeden Abend ein tolles Essen auf den Tisch. Auch das Frühstücksbuffet kann sich sehen lassen. Das Hotel ist auf jeden Fall sein Geld wert.

 


Passo di Maniva 1664m

 

Dazu gibt es nun doch eine Story die ich unbedingt erzählen muß.
Auf dem Bild seht Ihr den Parkplatz auf dem Pass, bei zwar kaltem aber sehr schönem Wetter. Wir erreichten ihn von Collio aus über die SS345. Eigentlich sollte es dann weiter zum Croce Domini gehen, dieser Weg war aber leider noch schneebedingt gesperrt. Auf der rechten Seite des Bildes führt aber eine kleine Teerstraße nach Anto.
Am letzten Tag nun sind wir genau diesen kleinen Weg hoch gekommen. Im Tal fing es bereits an zu regnen, und je höher wir kamen um so mehr ging der Regen langsam in Schnee über. Wieder auf dem Parkplatz angelangt war dieser schon vollständig verschneit. Also nicht lange warten und über die SS345 wieder zurück ins Tal. Dies ist ja gut ausgebaut und sollte dann wohl auch frei befahrbar sein. Pustekuchen. Auch die war zugeschneit und so kämpften wir uns langsam durch den Schnee. Ein paar hundert Meter weiter hatte es aber schon angezogen und unter der Schneedecke wurde es zunehmend eisiger, sprich verdammt rutschig. Ulli konnte plötzlich überhaupt nicht mehr anhalten und steuerte schreiend auf einen Buschüberhang zu, unter dem es noch schneefrei war, und kam dort dann schließlich zum stehen. Sie führte dann das Moped im ersten Gang, ich versuchte es weiter auf dem Motorrad. Zum Glück hatten wir zumindest neue Stollenreifen drauf, und so konnte ich dann doch noch aus Schrittgeschwindigkeit, mit äußerster Vorsicht die Bremsen dosierend, nach gut 50  Metern das Motorrad zum Stehen bringen. Nun zog ich auch lieber vor die Twin zu schieben. Doch auch beim Bremsen im Schiebebetrieb rutschten uns die Mopeds weg und wir lagen dann mit ihnen auf der Straße. Es war gar nicht so leicht bei dieser Rutscherei die Mopeds überhaupt wieder aufzustellen. So entschlossen wir uns die Mopeds in den kleinen Graben zwischen Mauer und Straße zu schieben. Rutschend und an der Mauer kratzend kämpften wir uns Meter um Meter nach unten. Die paar Autofahrer selbst schauten uns ganz mitleidig an, hatten aber selbst genug Probleme ihre vier Räder einigermaßen auf Kurs zu halten.
Ich sah uns schon die Mopeds im Wald stehen lassen und zu Fuß ins nächste Dorf laufen, als ich ein paar Kehren tiefer eine Hütte entdeckte. "Bis dorthin müßen wir noch kommen,"  sagte ich zu Ulli und wir rutschten weiter, unter großer Kraftanstrengung, den Berg hinunter. Fast am Ende unserer Kräfte erreichten wir die Hütte. Geschafft, Pause, endlich! Es hatte auch bereits aufgehört zu schneien, und ich erkundete den weiteren Straßenzustand erst einmal per Fuß. Wie abgeschnitten war in der nächsten Kurve plötzlich nur noch eine feuchte Straße zu sehen. Also packten wir uns irgendwie wieder etwas trockener ein und erreichten nun wieder hoch zu Moped das Tal, nun nur noch zurück ins Hotel und ausgiebig und heiß duschen. Ich kann Euch sagen ich hatte am Abend vielleicht einen Hunger!

 


Africa Twin aus Holz, zwar mit Gußfelgen, aber gar nicht so schlecht. Steht im Essensraum des Hotels.

 


'Kirchendurchfahrt' auf der Nebenstrecke zw. Vobarno und Barghe

 


Blick aus dem Hotelzimmer auf den Gardasee

 


-ohne Worte-

 

© Stephan Gries