3.05. - 02.06.2000
+ 9. ATIC Meeting am Lac de Salagou

Eigentlich wollte ich ja nichts mehr über An- und Abreise schreiben, doch dieses Jahr war es so chaotisch, das ich es aufschreiben muß. Vielleicht kann ich ja später dann, wenn ich mir diesen Bericht mal wieder anschaue, auch darüber lachen. 
Angefangen hat alles Ende April. Bei einer Inspektion an meinem Auto, wir wollten wieder mit Auto und den Motorrädern auf dem Hänger in Urlaub fahren, stellte ich mit Entsetzten fest das TÜV und AU eigentlich schon im Februar fällig gewesen wären! Dienstags dann rief ich von der Arbeit meinen VW Händler an und fragte nach einem Termin. Seine Antwort: „Heute!“. Verdammt. Naja, eigentlich sollte nichts besonderes zu machen sein, also machte ich einen Termin für den nächsten Dienstag, drei Tage vor Urlaubsbeginn, aus. Ich brachte das Auto schon Sonntags zum Händler da es Probleme mit dem Anlasser gab. Außerdem sollte dann ja auch genug Zeit sein das Auto vor dem TÜV durchzuchecken. Der Anlasszündschalter war defekt, außerdem mußte der Auspuff getauscht werden. Kostenpunkt 1600,- DM. O.k. Dann der Anruf am Dienstag, dem TÜV Termin. KEIN TÜV - wegen verschiedener Mängel die natürlich am Montag nicht festgestellt wurden. Neuer Kostenvoranschlag 2800,- DM!! Zumindest wurde mir aber zugesichert das das Auto am Freitag fertig sein wird. Zur Sicherheit baute ich lieber wieder mein Gepäcksystem an die Twin und auch für Ullis ‚neue‘ Transalp überlegte ich mir wie man das Gepäck unterbringen konnte. Am Freitag dann der Tag der Wahrheit, mit dem Moped die Autobahn runter rutschen (Au, mein A....) oder doch mit dem Auto??? Zum Glück war das Auto um 15:00 Uhr fertig. Jedoch mit dem bitteren Nachgeschmack das ich fast 3500,- DM löhnen mußte. Eines ist also klar, nie wieder BMW, soll heißen Bring Mich Werkstatt!!!! 
Nun schnell nach Hause, das Gepäck ein-, und die Moped‘s aufladen (Kasten Bier nicht vergessen :-)) und los zu Ulli nach Schriesheim. Eigentlich ging ich davon aus das bei meinem Glück auch noch die Autobahn verstopft ist, doch dies blieb mir zumindest erspart. Irgendwie brachten wir auch noch das Gepäck und die gekauften Lebensmittel von Ulli ins Auto und am Samstagmorgen um 05:30 Uhr waren wir endlich auf der Piste um ein paar Stunden und 1100km später in Llauro anzukommen. Wir hatten uns im Vorfeld schon um eine Unterkunft bemüht, wobei unsere Wahl auf Bikers Paradise gefallen ist. Adresse: 

http://www.bikers-paradise.de/ 
Mireike und Oliver Zehner
Maison Jaune F-66300 Llauro France
EMail: mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.@aol.com
Telefon/Fax: 0033 / 468394504


Als wir dann gemütlich von Céret Richtung Llauro fuhren, tauchte im Rückspiegel ein weiterer Vertreter der Hängerfraktion auf. Nicht wie wir mit zwei schweren Maschinen, sondern nur mit einer DR 350 im Schlepptau überholte er uns auf einem kurzen geradeaus Stück, um ein paar Kurven weiter am Straßenrand zu stehen. Grund dafür war, das sich eines seiner Räder vom Hänger selbstständig machte und sich im Gebüsch versteckt hielt. So lernten wir gleich Andreas kennen, und halfen ihm doch noch mit Auto und Motorrad Bikers Paradise zu erreichen. Da unser Wohnwagen für die erste Woche erst am Sonntag frei wurde, verbrachten wir die erste Nacht im mietbaren Hauszelt von Mireike und Oliver, die Betreiber von Bikers Paradise.
Da es bei Mireike und Olivier nur Frühstück gibt, machten wir uns abends auf nach Céret in das kleine Restaurant Le Pied dans le Plat an der Place des Neuf. Ich empfehle das Menü mit der Plat de jour und natürlich Rotwein der Region. So lernt man gleich die regionale Küche zu schätzen. Deftig aber wirklich zu empfehlen.
Nachdem wir uns dann mal häuslich in unserem Wohnwagen niedergelassen hatten unternahmen wir noch eine kleine Tour in die Umgebung, die auch gleich Lust auf mehr machte.
 

Montag, 15.05. (260km)
Tour: Bikers Paradise (BP) – Oms – Col Fourtou – Bouleternère – Prades – Catlar – Mosset – Col de Jau – Axat – Artigues – Aunat – Bessède – D118 bis Mont Louis – N116 bis Ille s. Têt – Thuir – Llauro – BP

Virages 43km
Dieses Schild steht am Ortsausgang von Bouleternère. Die Strecke führt bis nach Amélie les Bains. Die Straßen sind sehr schmal, deswegen auch teilweise in den Kurven nicht weit einsehbar. Bieten super Gripp, was sich natürlich im Profil der Reifen niederschlägt. Also auf jeden Fall mit einem neuen Reifen anreisen.
Auf dem Col de Jau wurde es schon merklich kühler, auch kein Wunder bei 1506m Höhe. Jedoch entschädigte die Strecke doppelt und dreifach. Wenn man genug bibbert, wird es einem ja auch wieder etwas wärmer :-).
Der erste richtige Höhepunkt erwartete uns in der Gorges de St. Georges. Schon toll wo man überall ne Straßen bauen kann !!

Gorges St. Georges

Auch der Abstecher ab Axal über Artigues bis Bessède lohnt sich. Kleine, einsame Straßen die in Deutschland wohl eher in die Kategorie ‘landwirtschaftliche Wege‘ fallen würden. Hätten wir uns etwas zum Essen und Trinken eingepackt wäre hier der ideale Platz zum picknicken gewesen. Erholen von der sonst gewohnten Geräuschkulisse mit dem ganzen hektischen Hin und Her. Hier genießt man die natürliche Ruhe und kann sich so richtig entspannen.
Auf der wunderschönen D118 nach Mont Louis grollte uns dann aber der Wettergott. Nach der einen Kurve strahlend blauer Himmel über uns, doch schon in der Nächsten tiefe schwarze Gewitterwolken. Immer mit der Hoffnung nicht in das Gewitter zu geraten ging es weiter. Doch ganz schafften wir es nicht. Kurz vor Puyvalador öffnete der Himmel seine Schleusen und ruck zuck waren wir in unseren leichten Enduro Klamotten völlig durchnäßt. Zum Glück waren wir ja nicht mit dem Auto angereist und hatten auch keine Gore-Tex Klamotten dabei :-(. Doch schon ab Mont Louis hörte der Regen wieder auf und die Straße war trocken für den rasanten Abstieg auf der N116. Der Rest der Strecke ab Prades bis Ille-s.-Têt ist eher langweilig, was jedoch die Ausnahme in dieser Region ist. 
Heute traf nun auch Ewi ein mit dem wir uns schon vorher verabredet hatten. Zusammen wollten wir nun unseren weiteren Urlaub verbringen.

Dienstag, 16.05. 
Heute zog ich mal alleine los um ein paar Start- und Endpunkte von eventuellen unbefestigten Strecken zu suchen. Die erste Strecke die laut Landkarte geschottert sein sollte, war zwar gleich gefunden, jedoch geteert. Doch am Schluß in einem sehr schlechten Zustand. Bei einem Abzweig fand ich dann doch noch eine kleine Strecke mit einer Wasserdurchfahrt. Ein etwas zu großer und lauter Hund jedoch hielt mich davon ab die Strecke weiter zu erkunden. Also 180° Grad Wende und etwas später über einen geteerten Weg und eine alte Eisenbrücke kam ich wieder auf die D115 bei Amélie-les-Bains. Bei Taulis ging es dann über eine tolle Strecke zum Col de la Descargue. Laut Karte sollte ich zwar nördlich von St. Marsal rauskommen, aber egal. 
Über eine tolle Strecke, nun auf Asphalt, ging es dann über Corsavy und Arles sur Tech zurück nach Llauro.

Donnerstag, 18.05. (300km)
Tour: Llauro – Thuir – Millas – Prades – Puigcerda – Ripoll – C151 – Prats de Mollo – D115 – Céret - Llauro 
Da gestern das Wetter nicht mitspielte und wir einen Faulenzertag einlegten, war für heute eine ‘schnelle‘ Tour vorgesehen. Hinter Mont Louis war das Wetter noch O.K., doch auf der spanischen Seite zog sich der Himmel immer mehr zu.
Auf dem Weg zum Col d`Ares (1513m) verschwanden wir dann im Nebel. Sichtweite unter 20m. Die Landschaft wäre bestimmt reizvoll gewesen, man sah halt leider nichts!! Den Grenzübergang haben wir überhaupt nicht mitbekommen, nur als sich die Straßenschilder plötzlich änderten wußten wir, wir sind wieder in Frankreich. Eine insgesamt sehr schöne und schnelle Strecke, natürlich von der Strecke bis Prades einmal abgesehen.

Freitag, 19.05. (200km)
Tour: Llauro – Céret – Le Boulou – Argelés – le Racou – Port Vendres – N114/N260 Llancà – El Port de la Selva – (Cadaques) – Roses – Vilajuïga – Espolla – Capmany – NII – Agullana – Col de Lli – Maureillas – Céret – Llauro
Heute stand mal die Küste auf dem Programm. Am Strand von le Racou war aber schon die erste Pause angesagt.
Zum Glück war es noch kein Wochenende. Es war zwar trocken, aber eben auch kein Kaiserwetter. So hatten wir meist freie Straßen und konnten uns voll und ganz dem Kurvenspaß hingeben. Am Wochenende rauscht hier wohl alles rüber, da kommt man wahrscheinlich aus dem Überholen gar nicht mehr raus. Also am Besten immer unter der Woche fahren.
Dank eines Tipps von Andreas, der uns erklärte das der Col de Lli auch problemlos von der spanischen Seite zu befahren sei, obwohl in der Michelin Karte teilweise als Fußweg eingezeichnet, war der Weg nach Maureillas wieder ein schöner Abschluß dieser Tagestour.

Kurz vor der französischen Grenze jedoch wurden wir noch von spanischen Zöllnern kontrolliert!!

Samstag, 20.05.
Heute stand nun der Umzug ins sehr schöne und sehr gut ausgestattete Appartement II auf dem Programm. Unsere Lebensmittelvorräte wurden aufgefüllt, und da ja sehr schönes Wetter war machte ich noch ein paar Bilder von Bikers Paradise. So bekommt Ihr schon mal einen Eindruck was Euch bei einem eventuellen Besuch erwartet.


Sonntag, 21.05. (247km)
Tour: Llauro – Oms – Col Fourtou – La Bastide – Finestret – Prades – Catlar – Sournia – Gincla – Puilaurens – Caudiès – Col de St. Louis – Bugarach – Cubières – Gorge de Galamus – St. Paul – Sournia – Montalba – Ille – St. Michel – Caixes – Fourques – Llauro

Unser erster Halt war auf dem Col Palomère, den man auch unbefestigt erreichen kann. Nach einem Halt auf dem Col de Roque-Jalère ging es in die Schlucht vor Puilaurens. Dann über den Col de St. Louis, den man sich nicht entgehen lassen sollte, erreichten wir die ...

Gorges de Galamzs
...Gorges des Galamus, ein Muß wenn man in der Nähe ist!

Montag, 22.05.
Da heute mal wieder das Wetter nicht unbedingt zum Mopedfahren einlud, setzten wir uns ins Auto und fuhren nach Andorra. Ich hatte mir vom Einkaufsparadies inmitten der Pyrenäen eigentlich etwas mehr versprochen. Zugegeben, die Strecke hat auf jeden Fall seinen Reiz, jedoch sind die Straßen recht überfüllt, sogar bei diesem schlechten Wetter. Lohnenswert sind eigentlich nur der Kauf von Zigaretten, Alkohol und natürlich Benzin. Wir schauten auch nach Palms und GPS Geräten. Die waren aber alle durch die Bank teurer wie hier in Deutschland.

Dienstag, 23.05. (230km)
Tour: Llauro – unbefestigt nach Amélie – Taulis – Col de Palomère – Col de la Descargue – Montferrer – le Tech – Serralongue – St. Laurent – Coustouges – Maçanet – Darnius – Figueres – Agullana – Col de Lli – Maureillas – Céret – Llauro 
Ulli und ich machten uns heute nur zu zweit auf den Weg. Wir wollten ein paar unbefestigte Wege fahren. Das erste Mal für Ulli mit ihrer neuen, alten Transalp. Ich fuhr zunächst die gleiche Strecke wie vor einer Woche, jedoch diesmal an einer Abzweigung kurz vor dem Col de la Descargue, der Turm ist bereits in Sichtweite, anstatt links herum geradeaus den Berg hinunter bis zum Col de Palomère. Dann auf dem gleichen Weg wieder zurück zum Col de Descargue.

Da dieser Urlaub u.a. auch unter dem Motto stand: „Immer auf der Suche nach der schönsten Strecke zu billigen Tankstellen in Spanien“, fanden wir kurz vorm liegen bleiben der Transalp in Maçanet einen Tankautomaten mit Sprachcomputer, toll wie freundlich doch auch ein Tankwart im 21. Jahrhundert sein kann. Nach einem kleinen Imbiss im hektischen Figueres (Dali Museum für alle Kulturinteressierten, also nicht für mich :-), ging es diesmal ohne Zollkontrolle über den Col de Lli zurück nach Llauro.

Mittwoch, 24.05. (80km)
Heute zwar wenig Moped Kilometer, dafür mußte ich trotzdem hart schuften. Ganz in der Nähe von Arles ist die Gorges de la Fou. Da die nun wirklich zu eng ist um eine Straße zu bauen, mußten wir die insgesamt 3,4 km (1,7km hin und wieder die gleiche Strecke zurück) zu Fuß durchwandern. Doch Adlerauge sei wachsam, natürlich nicht mit Endurostiefeln!! 
Die Schlucht gehört zu den Touristenattraktion dieser Gegend. Angeblich die engste Schlucht der Welt, teilweise konnte man aber wirklich nur noch längs die Schlucht durchqueren.

Gorges de la Fou Gorges de la Fou

Rechtzeitig erreichten wir dann das Ende der Schlucht. Beim ‘Aprés Schlucht‘ fuhr dann ein Bus auf den Parkplatz. Die Besatzung dürfte etwa ein Durchschnittsalter von 60 Jahren gehabt haben. Zum Glück waren wir schon draußen, sonst hätten wir uns wohl telefonisch noch etwas Verpflegung in die Schlucht schicken lassen müssen :-).
Da sich ja in dieser Gegend die Reifen extrem schnell abnutzen, und für morgen eine richtige Offroadtour auf dem Programm stand, mußte ich zunächst noch meinen Hinterreifen (TKC 80) wechseln. Eigentlich ging ich davon aus das es bei diesen warmen, äußeren Bedingungen recht schnell gehen würde. Doch weit gefehlt! Selbst als ich die Transalp auf den Reifen stellte, wollte er nicht ins Felgenbett rutschen. Erst zu zweit schafften wir es dann. 
Leider stellte ich dabei auch noch fest das meine Bremsbeläge fast am Ende waren. Für eine Tour würden sie wohl noch halten. Mireike rief für mich dann gleich beim Honda Händler in Perpignan an, und Ulli wollte sie morgen für mich abholen. Toller Service, gelle!
Abends dann gemeinsames Grillen auf dem, für alle Bikers Paradise Gäste, egal ob im Zelt, Wohnwagen oder Appartement, zugänglichen Grillplatz. Gleich nebenan ist zur Sicherheit der Pool, man weiß ja nie wer oder was mal Feuer fängt ?!!!

Donnerstag, 25.05. (230km, ca. 100km unbefestigt)
Endlich ging es mal richtig schottern. Andreas, ein Gast bei Bikers Paradise, der zwar mit seiner 350er DR da war, führte Ewi und mich. Da Andreas aber auch eine Twin fährt, konnte er recht gut einschätzen was für uns fahrbar war, und was nicht. Über Céret ging es über den Pic de Fontfréde Richtung spanische Grenze. Auf diesem Weg war auch schon die erste ‘Sonderprüfung‘ . Ewi war wohl schon vorgewarnt und fuhr den offiziellen Weg weiter. Andreas und ich fuhren rechts einen Trampelpfad teilweise sehr steil und natürlich sehr eng hinunter. Doch es ging erstaunlich gut. 
Über unbefestigte Wege erreichten wir dann die Grenze.

In Maçanet erreichten wir wieder die Teerstraße um dort einen Abstecher zum Mont Roig zu machen. Der hatte es wirklich in sich. Bis zur Burgruine noch keine Probleme, doch der Abstieg war umso schwieriger, obwohl es auf den Bildern natürlich wieder recht harmlos aussieht.

Mir hat es auf jeden Fall gereicht. Kaum hatten wir diesen Hohlweg hinter uns, waren auch gleich die Offroadbeschleuniger hinter uns. Wie, kennt Ihr nicht! Ich meine natürlich frei laufende Hunde die es immer wieder schaffen das es doch noch etwas schneller vorwärts geht als man eigentlich am Anfang dachte.
Über die NII ging es dann nach einer kleinen Irrfahrt in Cantallops zum Castell de Requesens.

Nachdem uns eine Wandergruppe freudig zuwinkte, uns sogar Zeichen gab mehr Gas zu geben, ging es weiter über eine richtig g.... Piste, die problemlos mit 70-80 km/h befahrbar war. Der einzige Haken waren die in regelmäßigen Abständen aufgeschütteten Querhügel, die dazu dienen das Regenwasser nach außen abzuleiten. Zunächst bremste ich immer ab und rollte über die Hügel. Einmal passte ich nicht auf und sprang unfreiwillig ein paar Meter. Das machte dann soviel Spaß das ich schneller fuhr und nicht mehr abbremste. Nur fliegen ist schöner .... Leider war diese Springerei dann wohl nichts für mein Lenkkopflager, am Abend stellte ich eine deutliche Mittelrasterung fest!
Doch der Höhepunkt der Tour sollte noch kommen. Schon ziemlich am Ende meiner nicht vorhandenen Kondition ging es noch einmal steil den Berg zum Pic d‘Esquers hinauf.

Doch dieser Ausblick lies jede Müdigkeit verschwinden. Nach etwa 40km Offroad am Stück lag vor uns das Meer, greifbar nah.

Zum Abschluß, bevor es über Straße zurück ging, dann noch eine letzte Rast in einem Café in Garbet.

Freitag, 26.05. 
Nach einem sehr ausgedehnten Frühstück wechselte ich noch schnell die Bremsbeläge. Zu mehr hatte ich heute keine Lust mehr. So packten wir schon mal unsere Sachen zusammen, da es ja morgen schon zum Lac de Salagou gehen sollte.
 

Samstag, 27.05.
Heute verabschiedeten wir uns von Mireike, Oliver machte gerade ‘Ferien‘ in Deutschland (das will ich auch irgendwann mal sagen können!) um seine gerade erworbene Africa Twin umzumelden!! 
Etwa 200km waren es bis zum Lac de Salagou, wo das 9. ATIC Treffen vom 29.05. – 04.06.2000 statt fand. Ulli, Frank und ich waren natürlich die Ersten. Das Treffen fing ja offiziell erst am Montag an. 
 

Sonntag, 28.05. (256km)
Tour: Lac de Salagou – Lodéve – Col du Perthus – Ceilhes – Tour sur Orb – Graissesac – Col de la (lila) Pause – Mélagues – Cenomes – Fayet – Brusque – St. Gervais – St. Étienne – Hérepian – Bédarieux – Salasc – Liausson – Lac de Salagou 
Es war nur eine kleine Tour in die Umgebung, wobei wir aber gleich wieder sehr einsame Straßen fanden. Das Wetter spielte leider nicht mit. Oft war es stark bewölkt und ab und zu regnete es auch. Zu allem Überfluß blieb auch noch kurz vor Héripan die Transalp wegen Spritmangels liegen. Ich kann Euch sagen, es ist gar nicht so leicht Sonntags in Frankreich eine Tankstelle zu finden. Vom Müll mußte ich mir dann noch eine Plastikflasche ‘klauen‘, damit ich den Sprit überhaupt umfüllen konnte.
 

Montag, 29.05. 
Nach und nach trafen die ersten ATIC‘s ein. Mausi, Schneisi und Thomas, ebenfalls mit Hänger (ich meine natürlich Motorradanhänger!) waren gestern ja schon da. Karin und Werner, auch Neueinsteiger in der Hängergilde, die Oldenburger Ilka, Jens und Frank mit Axel aus Kiel und ToM aus Paderborn nach Ihrer Gourmettour, Jürgen aus München, Dölle, die Tunesier Falk, Rainer, Guido und Tim und und und.
Am Abend war dann gemeinsames Abendessen angesagt. Es gab Paella. Stilgerecht in einer riesigen Pfanne zubereitet, über Holzfeuer. Ich bin eigentlich kein großer Fischliebhaber, aber diese Paella war wirklich erste Sahne.
 

Dienstag, 30.05. (400km)
Tour: L. d. S. – Liausson – Salasc – Octon – le Bosc – St. Privat – Re Soubès – St. Pierre – Le Caylar – La Couvertoirade – Re Nant – Cantobre – Canyon de la Dourbie – Millau – Aguessac – Rivière sur Tarn – Mostuéjouls – Peyrelau – Gorges du Tarn – Les Vignes – La Maléne – Re D16 - Li D986 St. Enimie – Florac – Meyrueis – Le Vigan – Avèze – Montdardier – St. Maurice – St. Etienne – Lodève – L.d.S. 
Heute wieder ein Highlight dieses Urlaubes. Falk, Ewi, Jürgen schloßen sich mir an. Eigentlich wäre ich in diesem Urlaub auch gern mal hinterher gefahren. Naja, vielleicht das nächste Mal. 
War das Wetter am Anfang noch eher trüb, wurde es nach dem Mittagessen immer besser.
Absolutes Highlight war die Gorges du Tarn, und die Serpentinenauffahrt von La Malène Richtung Carnac. Kleiner Tip, sucht Euch auf den Michelin Karten die weißen Straßen die rot gestrichelt sind aus. Laut Legende sind dies gefährliche Straßen!!

Die ganze Strecke bis St. Maurice-Navacelles war einfach Spitze und das Wetter spielte auch noch mit.
 

Mittwoch, 31.05. (340km)
Tour: L.d.S. – A75/E11/N9 Ausfahrt 48 – D7/D999 Alzon – Avèze – Le Vigan – Pont d‘Hérault – D986 Valleraugue – Esperou – D986 => D18 Mont Aigoud – Col de Perjuret – Re D996 – Re D983 Corniche des Cévennes – Re D907 => Peyroles Li D152 Col de l‘Asclier – Ganges – St. Martin – Gignac – L.d.S.
Heute machten wir wieder zu dritt, Ulli, Ewi und ich, eine Tour. Ziel war wieder die einmalige Landschaft der Cévennen. Um aber nicht wieder stundenlang schon bekannte Straßen zu fahren, setzten wir uns kurzer Hand auf die Autobahn/Nationalstraße Richtung Norden. Es war extrem windig, so stark war der Wind, das mir plötzlich mein Kartenfach wegflog. Macht schon Spaß das Teil auf der Autobahn einzusammeln. Besonders wenn vorbei fahrende Autos durch ihren Fahrtwind das Teil immer wieder hoch wirbeln und es dann an einem anderen Platz liegen bleibt.
Kurz vorm Mont Aigoual zog es sich dann wieder richtig zu, und Ewi zog sicherheitshalber mal das Ganzkörperkondom an.
Auf dem Anstieg zum 1567m hohen Mont Aigoul wurde es dann immer nebliger, bis man kaum noch die Hand vor Augen sah. Somit erübrigte sich auch ein Halt auf dem Gipfel. Wir wollten lieber wieder hinab ins Tal um uns von der dann hoffentlich wieder scheinenden Sonne aufwärmen zu lassen. 
Auf unserem weiteren Weg, dann wieder Richtung Süden, liefen wir auf eine kleine Autoschlange auf, die ich natürlich schnellstmöglich überholen wollte. Was mich wunderte die zwei Transporter mit Harley und Buell Aufdrucken wurden auch noch von den Ammi Eisen eskortiert. Als ich dann zum überholen ansetzte winkte mich einer der Harleyfahrer wieder zur Seite. So blieb ich zunächst mal hintendran. An jeder Straßeneinfahrt stand so ein Teil rum, und ich dachte mir da ist bestimmt irgendeine Ausfahrt, doch wo war der Rest der Mopeds? Alle kaputt? Irgendwann überholten wir dann trotzdem, und ein paar Harleys überholten uns dann noch selbstmörderisch ohne auf den Gegenverkehr u.ä. zu achten. Bei der anschließenden Pause meinte Ewi nur: „Die fahren bestimmt die Urnen von Harley und Davidson durchs Land !!“ Später las ich dann noch kurz etwas in einer französischen Zeitung: „Harleys auf dem Weg nach Spanien ...“ Wenn‘s schön macht, genug Ersatzteile konnten sie auf jeden Fall in den Transportern mitschleppen.
Ich hatte ja schon gelernt, das die weißen Straßen, rot gestrichelt, eine gute Wahl für eine Tour darstellten. Über kleinste, einspurige Straßen ging es dann zum Col de l‘Ascelier.
 

Donnerstag, 01.06. (95km)
Tour: L.d.S. – Gignac – Aniane – Gorges de l‘Hérault – Causse de la Selle – Pégairolles – Arboras – L.d.S. 
Zum Abschluß noch eine kleine Tour mit Karin und Werner in die nähere Umgebung. Es war nun bullig heiß, und wir eigentlich nur auf Suche nach einem schönen Eiscafé. Daraus wurde zwar nur ein Mag..m, dafür war die Strecke aber um so schöner, ich sage nur weiße Straße, rot gestrichelt!!
 

Freitag, 02.06. 
Heute nun ging es leider wieder zurück nach Hause, es war ein wirklich schöner Urlaub, obwohl ich mir eigentlich etwas besseres Wetter erhofft hatte. Besonders gut hat es uns natürlich bei Bikers Paradise gefallen. Tolle Umgebung, es wurde an alles gedacht, u.a. Kochecke für die Camper. Die Betreiber Mireike und Oliver sind sehr gastfreundlich und hilfsbereit. Morgens gibt es immer ein großes Frühstücksbüfett, natürlich nicht im französisches Stil sondern ein richtig Gutes. Die Preise sind wirklich O.K., und da Oliver ja nun auch eine Twin fährt hat er noch mehr Sympathiepunkte gesammelt ?. Ich möchte auf jeden Fall wieder in die Pyrenäen, dann aber wieder etwas mehr schottern.