Mal wieder Norwegen ...
Ich habe dieses Mal doch etwas mit der Entscheidung gewartet ob ich in den Norden fahre.
Der Urlaub stand fest, 12-22.05.2017. Ungewöhnlich kalt war es die ganze Zeit in Deutschland, wie auch in Norwegen. Erst in der Woche der Abreise waren die Wetteraussichten 'normaler'.
Zur Sicherheit habe ich viele warme Klamotten eingepackt, auch die 5kg Gasflasche mit der kleinen Heizung (knapp 2kW) war dieses Mal mit dabei.
Abfahrt am Freitagvormittag, Verkehr war bis Hamburg ok. Ab dem Elbtunnel gefühlte 80km Dauerbaustelle :-( Dezember 2018 (also 12/2019) soll dann alles fertig sein.
Ziel war eigentlich eine Übernachtung ca. zwei Autobahnstunden vor Hirtshals. Ich bin dann doch durch gefahren und war kurz vorm Dunkelwerden in Hirtshals. Diesmal Hirtshals Camping direkt am Meer.
Hat mit bedeutend besser gefallen wie der Tornby Strand Camping von 2007 und 2008.
Ich habe die (teurere) Mittagsfähre genommen, da ich bei Ankunft in Norwegen auch einen 'normalen' Campingplatz ansteuern wollte. Die Fährfahrt war Nichts besonderes, nur der Wind blies recht ordentlich. Auf Bild 3 ist doch schon zu erkennen das das Schiff ne leichte Schlagseite hatte.
Kaum in Kristiansand angelegt began es auch schon zu regnen. Kurz noch norwegische Kronen besorgt und weiter ca. 80km Richtung Norden zum Neset Camping am Byglandsfjord.
Ein sehr schöner Platz mit einer schönen Holzterasse mit Blick auf den Fjord. Das Wetter war noch immer zu unfreundlich, nass und kalt, um auf der Terasse zu Essen, also habe ich mich in der Küche breitgemacht.
Nach gut 300km habe ich mein eigentliches Hauptziel, Kinsarvik am Hardangerfjord erreicht. Entgegen meiner Äußerung über die RV9 aus dem Jahr 2014, ist die gar nicht so langweilig. Ganz im Gegenteil. Erst wenn es in die Höhe geht, wird die Landschaft karger und etwas trostlos. Zumindest in dieser Jahreszeit und bei schlechtem Wetter.
Irgendetwas Spezielles aus jedem Urlaub bleibt einem ja immer im Gedächtnis kleben, für diesen Urlaub war es Wind. Und zwar KEIN Wind. Ich habe noch nie soviele 'Spiegelbilder' gemacht wie in diesem Urlaub.
Wenn ich da an den Norwegenurlaub 2014 denke fällt mir auch sofort Wind ein. Aber VIEL, SEHR VIEL Wind.
Die Region um den Hardangerfford begrüsst mich wie aus dem Prospekt, blühende Obstbäume und die ersten Blumen. Aber der Schnee auf den Bergen bestätigt die Wettermeldungen der letzten Tage. Es ist einfach ein gutes Stück kälter als normal.
Im Vorfeld hatte ich natürlich schon geschaut was es da so an Campingplätzen gab. Kinsarvik oder Bravoll Camping.
Entschieden habe ich mich dann für Bravoll Camping, da er direkten Zugang zum Fjord hat. Ein sehr einfacher Platz mit wenig Komfort. Beim nächsten Mal würde ich wohl einen anderen Platz wählen.
Ein Supermarkt ist in 10/15 Minuten Fussmarsch zu erreichen (unterhalb des Kinsarvik CP).
Heute soll es schön werden. Als neuen Wetterdienst habe ich www.yr.no für mich entdeckt, hat mir verlässliche Daten für meine Tourenplanung geliefert.
Leider sah das alles nicht so aus wie ich mir das vorgestellt hatte. Eine Wandertour (H.M. Königin Sonjas Panoramatour) wollte ich machen, und eine schöne Zeit am Hardangerfjord verbringen.
Die Wettervorhersage hatte leider etwas dagegen. Zum Ausgangspunkt des Wanderweges bin ich mit dem Auto gefahren, einen richtig guten Aussichtspunkt habe ich dabei nicht gefunden. Kurz entschlossen fuhr ich dann einfach mal los, rund um den Hardangerfjord. Zunächst über die Hardangerbrücke direkt in den Tunnel und mitten im norwegischen Fels ein Kreisverkehr!!
Weiter entlang des Fjordes Richtung Norheimsund und dann zum Steinsdalsfossen, lohneswert!
Vom Hardanger Maritime Museum war ich etwas enttäuscht. Ich hatte schöne alte Holzschiffe erwartet, leider war nur eines wirklich fotogen m.E. Der Rest war in Restauration und mit Planen abgedeckt. Vielleicht kommen die schönen Schiff erst wenn die Saison richtig beginnt.
Das Wetter wurde wie vorhergesagt immer besser und meine Pausen häuften sich. Ich nahm die Fähre von Tørvikbygd nach Jondal, über die 550 Richtung Utne. Vorbei kam ich am optisch sehr schönen Campingplatz 'Lothe Camping og Badeplass'. Ich glaube diesen würde ich beim nächsten Mal ansteuern. Die Lage ist auf jeden Fall schon mal super.
Mit der Fähre ab Utne wieder nach Kinsarvik.
Thema Wetter. Laut Wetterbericht sollte es heute Dauerregen geben, er hatte Recht. Nicht so schlimm, wollte ich eh mal so nen richtigen Faulenzertag nach der Anreise machen.
Eigentlcih hatte ich ja geplant länger am Hardangerfjord zu bleiben. Nach intensivem studieren der Wettervorhersage war aber heute bereits Schluss. Es war noch mehr Regen für die Region gemeldet, und ein Faulenzertag reicht mir. So packte ich am 17.05 bereits alles zusammen um in nach Bergen zu fahren. Dort war nämlich Sonne angesagt, zumindes bis zum frühen Abend. Bergen als regenreichste Stadt Europas, was ich persönlich bestätigen kann, im Sonnenschein war durchaus sehr verlockend. Eine Kleinigkeit hatte ich zu meiner Schande übersehen. Der 17.05 ist der Nationalfeiertag in Norwegen, na das konnte ja heiter werden.
Ein kleinen Zwischenstopp habe ich dann noch am Skjersvossen eingelegt. Echt ein kleiner Bruder des Trollstigen. Der Wasserfall ist kleiner und die Strasse nicht so spektakulär, aber trotzdem durchaus einen Abstecher wert.
Schlussendlich war es dann nur halb so wild in Bergen. Ich kam ohne Probleme mit dem Auto zu einem riesigen Parkhaus in der Nähe des Zentrums (ByGarasjen). Natürlich was es voll rund um den Hafen im Stadteil Bryggen, aber das schöne Wetter und die fröhlichen Menschen gaben durchaus schöne Fotomotive ab. In den Hinterhäusern der Holhhäuser der Hanse ging es bedeutend ruhiger zu, und von der Festung Bergenhus hat man eine sehr gute Aussicht auf das Treiben auf den Strassen.
Eigentlich wollte ich noch auf den Fløyen, doch wieder vertraute ich der Wettervorhersage die für den späten Nachmittag auch für Bergen sehr starken Regen gemeldet hatte. Um Bergen hatte ich keinen schönen Campingplatz gefunden, so machte ich mich lieber Richtung Süden auf. In der Region Stavanger sollte das Wetter besser sein.
Übernachtet habe ich dann bei Langenuen Motel & Camping. Der Eigentümer ist ein Deutscher, der Platz für eine Nacht ok, die Küche habe ich mal wieder komplett für mich alleine in Beschlag genommen.
Da fällt mir noch so eine Kleinigkeit aus diesem Urlaub ein. Alle Campingplatzbesitzer sprachen perfekt Deutsch. Darunter war auch nur ein Norweger, der hatte deutsch in der Schule. Die anderen waren Deutsche, Niederländer oder Dänen. Und jeder hatte einen festen Bezug zu Deutschland.
Auch in der Nähe von Stavanger konnte ich keinen richtig schönen Campingplatz finden. Mein so geliebter CP Solvik aus 2007 und 2008 vermietet leider nur noch Hütten, Preikestolen war mir zu weit abseits vom Schuss. Also habe ich auf das Wasser, sprich den Fjord verzichtet und habe Landa Park angesteuert. Auch diese Betreiber kommen aus Deutschland. Eigentlich ist Landa Park eher ein Freilichtmuseum als ein Campingplatz.
Auch der Stellplatz für mein Auto mit Zelt ist recht weit abseits vom Schuss und auch nur ein großer Schotterplatz. Die Zelter dagegen können in der Nähe des Einganges auf einer Wiese übernachten.
Eine riesige Küche und Aufenthaltsraum gibt es dort. Genutzt habe ich aber nur die angeschlossenen Duschräume, da es doch einige hundert Meter bis zu meinem Stellplatz waren.
Vor Ort in den historischen Gebäuden wurde gerade eine norwegische Wikingerserie gedreht. Nein, nicht Vikings, die kommt ja aus Irland/Kanada. Leider habe ich bisher den Namen der Serie nicht herausgefunden.
Heute ging es also bei strahlendem Sonnenschein nach Stavanger.
Ein Parkhaus habe ich auf der Westseite des Hafens (Gamle Stavanger) gefunden, um dann ducrh die vielen kleinen Gassen mit den weißchen Holzhäuschen zum Hafen zu gelangen, vorbei am Rogaland Dampfer auf der anderen Seite hoch zum Aussichtspunkt Valbergtårnet und weiter zur leider teilweise verhüllten Domkirche.
Die Schwerter im Felden 'Sverd i fjell' und der riesige Sandstrand in der Nähe des Flughafens habe ich mir auch noch angeschaut, bevor ich mich wieder auf den Rückweg machte. Noch immer war das Wetter super und so fuhr ich einfach mal am Südufer des Lysfjors entlang. Gefunden habe dann den Hinweis auf einen damals recht bekannten Google Fehler (Bild 47). Die haben den berühmten Preikestolen einfach mal auf die falsche Uferseite gepackt und damit viele Touristen in die Irre geführt. Die Anwohner waren davon wohl so genervt das sie extra ein Schild haben aufstellen lassen.
Das aber widerum hat mich auf die Idee gebracht, ob man denn den Preikestolen nicht auch von dieser Seite des Fjordes sehen kann. Zunächst bin ich die FV496 Fossmorkvegen bis zum befahrbaren Ende gefolgt, aber der Preikestolen war nicht zu sehen. Auf dem Rückweg dann kam ich an einer kleinen Abzweigung vorbei zum Parking Skrøylå. Von dort kann man in ca. 3,4km Entfernung des Preikestolen gut erkennen. Der Sonnenaufgang wäre aber wohl die bessere Uhrzeit um ihn von hier aus zu fotografieren.
Wieder war es Zeit aufzubrechen, das Ziel heute der Campingplatz in Lindesnes.
Eigentlich war es die ganze Fahrzeit über stark bewölkt und regnerisch. Doch auch diese Wetterbedingungen bieten oft reizvolle Motive. Mann muss eben nur die Augen offen halten. Natürlich sieht Norwegen bei strahlender Sonne superschön aus, aber Regen Wind und Wolken gehören nun einfach mal genauso dazu.
Erneut sollte die Wettervorhersage Recht behalten. Kurz vorm Erreichen des Campingplatzes riss die Wolkendecke auf und die Sonne zeigte sich. Der Platz ist sehr schön und hat ne tolle Lage am Meer. Der Besitzer hat sogar extra eine große Holzterrasse in die Felsen gebaut und bei bester Aussicht Körper und Geist zu stärken.
Sozusagen als krönenden Abschluss des Urlaubes, wollte ich den Leuchtturm im Abendlicht und im Sonnenuntergang fotografieren. Zeit hatte ich also genug, um mir erstmal Lindesnes selbst anzuschauen. Ist natürlich recht übersichtlich und so fuhr ich noch zu einem anderen Leuchtturm, Lista fyr. Wechselhaft war es die ganze Zeit, doch ich hatte Glück rechtzeitig vor Ort zu sein, als der Himmel für ein paar Minuten aufging.
Auf dieses Glück habe ich natürlich auch für den Abend gehofft. Bei der Ankunft am Leuchtturm Lindesnes war es noch recht sonnig, die ersten Bilder waren also im Kasten. Leider zogen dann kurz vor dem Sonnenuntergang dichte Wolken auf, doch für eine gute Aufnahme im Abendlicht um ca. 21:30 Uhr hat es dann doch noch gereicht.
Am letzten Tag in Norwegen bin ich dann noch etwas die Küste entlang gefahren um die Nachmittagsfähre um 16:30 Uhr ab Kristiansand nach Hirtshals zu nehmen.
Um nicht erneut in das Verkehrschaos auf der A7 vor Hamburg zu kommen, bin ich solange gefahren bis ich Hamburg in der Nacht hinter mir hatte. So waren es am nächsten Morgen nur noch ein paar Stunde bis nach Hause.
Dieses Mal war ich bedeutend entspannter unterwegs. Auf den meisten Plätzen habe ich 2 Nächte verbracht. Ich bin weniger gefahren, jedoch mehr wie geplant, da ich ja dem 'guten' Wetter hinterher gefahren bin.
Vom Wetter war es ok, ein bißchen zu kalt. aber ich denke das dieses Jahr eine kühle Ausnahme war.
Wer noch ein paar Bilder gucken möchte ....